Der Feinschmecker, DIE TRADITIONSBEWUSSTE Aurelia Wehrheim-Hamm

Das Reich von Aurelia Wehrheim-Hamm ist ein Kreuzgewölbe, das selbst für den Rheingau außergewöhnlich ist. Steinsäulen tragen das Dach, dazwischen stehen ihre Fässer. Von der Decke schält sich Kellerflora. „Diese Mikroorganismen sind wichtig für uns und unsere Weine. Sie sind unser Kellergeist“, sagt sie. Wehrheim-Hamm ist Nachfolgerin im Weingut Hamm in Oestrich-Winkel. Die 29-Jährige leitet den Betrieb gemeinsam mit ihrem Bruder. „Wir können mit Reben arbeiten, die noch nie Spritzmittel gesehen haben. Dafür sind wir unseren Eltern sehr dankbar“, sagt sie. Schon in den 1970er-Jahren hat der Vater den chemischen Pflanzenschutz verbannt. Die Winzerin setzt auf eine Kombination aus Holz- und Edelstahlfässern, deren Weine sie miteinander vereint. Das ergibt Rieslinge, die in sich stimmig, saftig und schmelzig ins Glas kommen. Komplex, aber niemals überfordernd. „Ich verfolge eine klassische Handschrift, bei uns gibt es nach wie vor Weine in traditioneller Rheingaustilistik“, sagt sie. Die Winzerin überlegt genau, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss und welche zur DNA des Weinguts gehören. „Ich will auf Traditionen aufbauen und nicht alles neu machen“, sagt sie. Damit gehört sie zu den Ausnahmen, die nicht aus Prinzip alles auf den Kopf stellen. Die Etiketten sind bis heute gleich: traditionell mit Familienwappen. „Ich bin nur ein Teil in der Generationenfolge. Ich möchte meinen Abschnitt prägen, doch das Gesamtgefüge soll gleich bleiben“, sagt sie. Dazu gehört auch eine gemütliche Weinstube mit lauschigem Innenhof, der von Olivenbäumen gerahmt wird. Besucher können hier die Weine genießen und das historische Flair des Ensembles erleben. Jedes Jahr legt Aurelia Hamm 300 Flaschen zurück in den Keller. Zur Tradition zählt eben auch der Gedanke an die Zukunft.
 

Wein für jeden Tag

Riesling „Junge Reben“ VDP.Gutswein

Der besondere Wein

Riesling „Alte Reben“ Spätlese

Flagship-Wein

Riesling Dachsberg VDP.Erste Lage

Hier geht's zum kompletten Bericht im Feinschmecker:

https://www.feinschmecker.de/geniessen/junge-weinbauer-vom-rheingau